Weihnachtsgeschichte

Veröffentlicht am 13. Dezember 2025 um 14:21

CamperSchildis grosse Weihnachtsreise im Schnee

Eine winterliche Geschichte über nachhaltiges Camping

Der Dezember hatte den Wald bereits fest im Griff, als unser kleines Reisemobil über die gewundene Straße zum Flüsterwald-Campingplatz holperte. Schneeflocken tanzten vor den Scheinwerfern, und im Inneren roch es herrlich nach Zimttee und Fichtennadeln. Ich, CamperSchildi, hatte es mir auf meinem Lieblingsplatz am Fenster bequem gemacht. Meine Nase – oder besser gesagt mein kleines Schildkrötenschnäuzchen – drückte sich gegen die Scheibe, während ich dem Schneetreiben zusah.

„Gleich sind wir da“, hörte ich jemanden sagen.
Ich spürte schon die Vorfreude: den knirschenden Schnee unter meinen Füßen, die warmen Lichter der Camper und das Gefühl, dass hier draußen eine ganz besondere Weihnachtsstimmung herrscht. Und zugegeben, ich freute mich auch darauf, anderen Campern wieder ein bisschen nachhaltige Weihnachtsmagie näherzubringen.

 

Ankunft auf dem Campingplatz

Als wir den Platz erreichten, wurde es schlagartig gemütlich. Ein Meer aus kleinen Solar-Lichtern funkelte auf den Stellflächen. Manche Camper hatten Laternen aus alten Marmeladengläsern gebastelt, andere hatten Holzsterne an ihre Markisen gehängt. Es sah ein bisschen aus wie ein Weihnachtsmarkt – nur leiser, ruhiger und freundlicher.

Ich sprang aus dem Fahrzeug und landete im weichen Schnee. Der erste Atemzug draußen erinnerte mich daran, warum Wintercamping so besonders ist. Es war still, nur irgendwo klirrte Geschirr, und der Duft eines Lagerfeuers wehte herüber.

Ich wanderte ein Stück über den Platz und entdeckte einen Haufen Kinder, die einen Schneetierpark bauten. Neben dem obligatorischen Schneemann stand eine Schneeeule und – zu meiner großen Überraschung – eine Schneeschildkröte.
„Die ist für dich!“, rief ein Kind, sobald es mich sah.
Ich lief hin und sah mir das Kunstwerk an. „Wow“, sagte ich. „Die hat aber einen schönen Panzer!“
Die Kinder strahlten. Und ich auch.

 

Der kleine Schreck unter der Bank

Auf meinem Weg zurück zu unserem Stellplatz bemerkte ich etwas, das mir gar nicht gefiel. Unter einer Bank lag Plastikmüll: ein zerknüllter Beutel, eine Snackverpackung und ein gelber Deckel.
„Nicht an Weihnachten…“, seufzte ich.

Ich holte meinen kleinen Mehrweg-Sammelbeutel aus der Tasche. Als Camper weiß ich ja: Es kommt darauf an, dass man nicht wegschaut. Auch wenn es nur ein bisschen Müll ist, sammelt man ihn eben ein. Kaum hatte ich alles aufgehoben, kam eine junge Camperin dazu.
„Oh, danke dir! Das muss wohl aus meiner Tasche geflogen sein, als ich vorhin Holz geholt habe.“
Sie sah erleichtert aus.
„Alles gut“, sagte ich. „Passiert. Wir Camper sind doch ein Team, oder?“
Sie nickte, und wir sortierten gemeinsam die kleinen Funde in die passenden Sammelbehälter.

 

Die Bastelstube aus dem Reisemobil

Am Nachmittag öffnete Familie Sonnenschein – ja, die heißen wirklich so – ihr Reisemobil zur „Weihnachtsbastelstube“. Ein handgeschriebenes Schild aus recycelter Pappe hatte sie an der Tür befestigt.
Ich stöberte neugierig hinein. Drinnen war es warm, überall lagen Stoffreste, Naturmaterialien, getrocknete Orangenscheiben und bunte Bänder aus alten Hemden.

„Willst du mitbasteln, CamperSchildi?“, fragte jemand.
„Na klar!“

Wir machten gemeinsam Baumschmuck: kleine Sterne aus Zimtstangen, Filzherzchen aus alten Jacken, Holzscheiben mit eingravierten Initialen. Ich bastelte natürlich eine Schildkröte. Aus grünem Filz, versteht sich.

Später kam ein älterer Camper vorbei, der selbstgemachte Bienenwachstücher verteilte.
„Für euch Camperhelden“, sagte er, „damit ihr eure Weihnachtsplätzchen ohne Plastik transportieren könnt.“
„Danke!“, sagte ich – und meinte es wirklich. In solchen Momenten fühle ich mich immer besonders zuhause zwischen Campern.

 

Der lebende Weihnachtsbaum

Am Abend war es soweit: Die große Weihnachtsbaum-Schmück-Aktion.
Mitten auf dem Platz stand eine junge Fichte im Topf, die später wieder eingepflanzt werden sollte. Um sie herum flackerten LED-Lichter. Die ganze Campingplatzgemeinschaft kam zusammen. Es roch nach selbstgemachtem Punsch, Apfelchips und einer Prise Abenteuer.

Jeder hängte sein selbst gestaltetes Schmuckstück an den Baum. Manche hatten etwas aus Holz geschnitzt, andere mit Stoffresten gearbeitet. Die Kinder schmückten den unteren Bereich, die Großen den oberen.
Ich brachte meine Filz-Schildkröte an und positionierte sie so, dass sie freundlich über den Platz blickte.

Dann sangen wir zusammen. Nicht besonders perfekt, aber herzlich. Und als der letzte Ton verklang, fiel ein einzelner Stern – ein Salzstern – aus einem Zweig und landete fast vor meinen Füßen.
Ich hob ihn auf.
„Da sieht man mal“, sagte ein Camper lachend neben mir, „selbst die Sterne finden deinen Platz gut.“
„Oder sie wollen, dass ich nochmal alles überprüfe“, sagte ich. „Nachhaltigkeit lebt ja ein bisschen von Vorbereitung.“
Wir lachten beide.

 

Die Überraschung im Mondlicht

Später, als fast alle Camper in ihren Fahrzeugen verschwunden waren, wollte ich noch einmal frische Luft schnappen. Der Schnee glitzerte im Mondlicht wie eine Decke aus Diamanten. Ich streifte über den Campingplatz, als ich plötzlich ein leises Rascheln hörte.

Zwischen zwei Campern stand ein kleiner Fuchs. Nicht ängstlich, eher neugierig.
Er schnupperte an einer vergessenen Brotkrumenspur.
„Oh, Freundchen, das ist nicht gut für dich“, flüsterte ich.
Wildtiere sollen schließlich nichts von unseren Speisen bekommen – das bringt die Natur aus dem Gleichgewicht.

Ich ging langsam auf ihn zu.
„Da drüben findest du viel bessere Sachen“, murmelte ich und zeigte Richtung Wald.
Der Fuchs sah mich an, als hätte er mich verstanden, und trottete davon.
Ich lächelte. Für mich sind solche kleinen Begegnungen ein Teil des Camperglücks.

 

Ein Weihnachtsmorgen voller Wärme

Am nächsten Morgen weckte mich das Knacken des Schnees. Die Sonne war kaum aufgegangen, doch alle Camper waren bereits draußen.
Man hatte einen großen Frühstückstisch aus zusammengezogenen Campingtischen aufgebaut – mit warmem Tee, selbst gebackenem Brot, Marmelade und veganen Plätzchen.

Ich setzte mich dazu. Die Stimmung war richtig weihnachtlich – voller Zusammenhalt, Wärme und dem Gefühl, dass wir hier gemeinsam etwas richtig Schönes geschaffen hatten.

Jemand fragte: „CamperSchildi, was wünschst du dir zu Weihnachten?“
Ich dachte einen Moment nach.
„Dass wir unsere Natur so gut behandeln wie heute“, sagte ich dann.
„Und dass unsere kleinen Taten zeigen, wie groß unser Herz ist.“

Alle nickten. Manche lächelten besonders breit.

Und so fühlte sich dieser Weihnachtsmorgen an wie ein Geschenk für uns alle – ein Geschenk, das man nicht einpacken muss.

Ende … oder erst der Anfang?

Denn ehrlich gesagt: Jeder nachhaltige Campingmoment ist ein Stück Weihnachtszauber – auch mitten im Jahr.

 

Geschrieben von Holger #teamcamperschildi

www.camperschildi.info

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